Eine digital calibration request (DCR) enthält die Anforderungen an den Kalibrierprozess, die ein Kunde an ein Kalibrierlaboratorium stellt. Zudem werden administrative Informationen mitgeteilt, um den Auftrag eindeutig z. B. dem Kunden sowie dem Kalibrierlaboratorium zuordnen zu können.
Das DCR kann mehrere Kundenanforderungen umfassen, z. B.:
Das DCR übermittelt zudem administrative Daten, z. B.:
Die digital calibration answer (DCA) entspricht einem digitalen Dokument, welches eine Stellungnahme bezüglich der digitalen Kalibrieranfrage (DCR) enthalten sowie weitere administrative Daten, z. B. buchhalterische Informationen (Buchungszeichen und Kontenspezifizierungen wie IBAN und BIC) für den Kunden bereitstellen kann.
Das DCA enthält administrative Daten, z. B.:
Die Abbildung zeigt die einzelnen Stadien, die ein Kalibriergut periodisch durchläuft. Die Gesamtheit dieser beiden Abschnitte wird als einfacher Kalibrierzyklus bezeichnet. Er ist grundsätzlich in zwei Abschnitte zu unterteilen:
Der einfache Kalibrierzyklus beginnt mit dem Start des Kalibriervorgangs eines Kalibrierguts (1). Dieses Kalibriergut kann neu hergestellt worden sein oder wurde vor einiger Zeit bereits hergestellt und soll nun erneut mit einem Kalibriergut mit geringerer Messunsicherheit bzw. einer Naturkonstante gemäß CODATA-Eintrag verglichen, und somit zurückgeführt, werden. Es folgen Messungen zur Ermittlung des Messwertes (2). Anschließend werden die Messdaten analysiert (Messunsicherheitsbudget erstellen 3) und ein Kalibrierschein wird erstellt (4). Es folgt der Transfer (Rücksendung des Kalibriergegenstandes an den industriellen Auftraggeber und des Kalibrierscheines) zum Anwender in der Industrie (5). Dort wird das Kalibriergut im Bereich des Qualitätsmanagements (6) mit allen Eigenschaften registriert (Stichworte sind: Messmittelliste, Inventarnummer, Ort der Inventarisierung, weitere Eigenschaften aus den Bereichen der Buchführung, Controlling, Vertrieb, Einkauf, Produktion, Lagerhaltung) und wird schließlich in die Produktions- (7) und Optimierungsprozesse (8) überführt. Aufgrund interner oder externer Anforderungen wird der Kalibriergegenstand (zeitlich) zyklisch zur Rekalibrierung (9) an einen Kalibrierdienstleister zurückgesandt (5), der die Rekalibrierung durchführt und somit den Kalibrierzyklus von Neuem beginnen lässt (1).
Die Transferphase (5) beschränkt die Menge an Informationen, welche zwischen dem Kalibrierdienstleister und dem Auftraggeber ausgetauscht werden. Heutzutage handelt es sich in dieser Phase jedoch nicht mehr um technische Probleme wie die Dateigröße und deren Übertragungsgeschwindigkeitsparameter, sondern um Übertragungs- und Formatstandards, um Sicherheitsaspekte und um Fragen bezüglich der Nachverfolgbarkeit im passenden nationalen bzw. internationalen rechtlichen Rahmen .
In dieser Abbildung ist der erweiterte Kalibrierzyklus dargestellt. Dieser Zyklus unterscheidet sich vom einfachen Kalibrierzyklus darin, dass ein Unternehmen ein eigenes Kalibrierlabor betreibt, welches in der Lage ist, eigene Gebrauchsnormale für die interne Nutzung zur Verfügung zu stellen. Hierzu benötigt das Unternehmen einen Kalibriergegenstand, der als gültig rückgeführter Transferstandard betrachtet wird. Ist dies gegeben, so werden vom Kalibriergut eine oder mehrere physisch sehr ähnliche Kopien mit (ggf. nur temporär) sehr ähnlichen physikalischen Eigenschaften erzeugt, die sogenannten Gebrauchsnormale (j). Diese Gebrauchsnormale werden im unternehmenseigenen Kalibrierlabor () gleichwertig zu einem Kalibriergut, welches an das übergeordnete, akkreditierte Kalibrierlabor mit geringerer Messunsicherheit gesandt werden würde, behandelt. Hierbei werden ebenfalls die einzelnen Kalibrierstadien () bis () analog zu (a) bis (d) durchlaufen. Dabei ist zu beachten, dass die Messunsicherheit U(UL) der Kalibrierung durch das unternehmensinterne Kalibrierlabor größer ist als die Messunsicherheit U(aCL), die ein akkreditertes Kalibrierlabor anzugeben in der Lage ist. Die Ursache für diese Tatsache besteht darin, dass in der Messunsicherheitsbetrachungsanalyse nunmehr weitere Therme hinzukommen, die vom Betrag her größer als Null sind. Weil alle Messunsicherheitstherme quadratisch, d. h. vorzeichenneutral, gemäß der Vorgaben des GUM addiert werden, vergrößert sich die anzugebende Messunsicherheit. Detaillierte Informationen sind im Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement2 (GUM) zu finden. In der Folge nimmt die Messunsicherheit zu und gleichzeitig nimmt die Produktqualität ab.
Die ISO/IEC 17025 schreibt vor, dass ein Kalibrierzertifikat eine Reihe von Merkmalen und eindeutigen Kennzeichnungen aufweisen muss, um die Möglichkeit von Missverständnissen oder Missbrauch zu minimieren.
Um die eindeutige Zuordnungsfähigkeit zu ermöglichen, wird - zusätzlich zu den in der ISO/IEC 17025 geforderten Merkmalen - auf den meisten Kalibrierzertifikaten eine eindeutige Kennung hinterlegt.
Analog dazu, wie eine Webseite durch einen Hostnamen, z. B. www.ptb.de, durch die Angabe einer Subdomain (www), einer Domain (ptb) und einer Top-Level-Domain (de) weltweit eindeutig gekennzeichnet wird, kann auch eine eindeutige Kennzeichnung eines digitalen Kalibrierzertifikats erfolgen.
Eine eindeutige Kennzeichnung könnte dann beispielsweise D-K-99462-01-01.DAKKS_AB.DE sein. Die Aufschlüsselung ist in nachfolgender Abbildung dargestellt.
1234 stellt dabei als Beispiel für eine in dem Kalibrierlabor eindeutig vergebenen Identifier für das Kalibrierzertifikat dar. Jedes Land würde eine Top-Level-Domain erhalten, deren Server von der jeweiligen nationalen Qualitätsinfrastruktur betrieben wird. Beispielsweise würde Deutschland DE als Top-Level-Domain erhalten. Jede öffentliche Einrichtung der nationalen Qualitätsinfrastruktur und jeder akkreditierte Dienstleister kann sich eine Domain zuweisen lassen. Beispielsweise könnte die DAkkS als Domänennamen DAKKS_AB erhalten. Schließlich könnte dann intern eine beliebige Kennzeichnung als Subdomain, z. B. D-K-99462-01-01, erfolgen.
Ein Konsument erwartet beim Kauf eines Produkts die Einhaltung von technischen Qualitätsstandards. Zudem benötigen auch Hersteller (Unternehmen) die Möglichkeit, Waren und Dienstleistungen auf die Übereinstimmung mit deren Produktanforderungen zu überprüfen.
Für diesen Zweck wird ein nationales System zur Qualitätssicherung und zum Verbraucherschutz benötigt, welches als Nationale Qualitätsinfrastruktur (QI) bezeichnet wird.
Die Rolle des Nationalen MetrologieInsituts übernimmt in Deutschland die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB).
Die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) ist eine privatwirtschaftliche Organisation, die die Funktion der nationalen Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland wahrnimmt.
Es gibt mehrere nationale Normungsorganisationen in Deutschland. Die bekannteste nationale Normungsorangisation ist das Deutsche Insitut für Normung e. V. (DIN).
Die Überprüfung der Einhaltung von Normen sowie die Durchführung von Kalibrierungen erfolgt häufig nicht durch die Nationalen Institute, sondern durch akkreditierte Dienstleister, die man wie folgt unterteilt:
Nach der Bereitstellung eines DCC von einem Kalibrierlaboratorium zu einem Kunden sollte sichergestellt sein, dass das DCC
Um dies sicher zustellen, empfiehlt sich der Einsatz von digitalen Signaturen aus einer PKI.